Verleihe deiner Sommergarderobe das gewisse Etwas mit diesem leichten, stilvollen Häkelhut aus Daol – einem Garn aus 100 % Papier, perfekt für sonnige Tage. Ob am Strand oder beim Stadtbummel – dieser Hut kombiniert Glanz und Schatten auf elegante Weise.
Das Garn
Die Entdeckung des Nakyang Daol Garns war vor ein paar Jahren ein echtes Highlight. In meinen fast zwei Jahrzehnten Häkel- und Strickerfahrung ist dies das erste Papiergarn, das so fest und gleichzeitig robust war. Ich war wirklich erstaunt, als ich es zum ersten Mal ausprobierte.
Das Häkeln mit Daol ist sehr angenehm. Natürlich ist es nicht so weich wie andere pflanzliche Garne wie Baumwolle, aber es ist auch nicht zu steif, sodass lange Häkel-Sessions komfortabel möglich sind.
Daol bietet eine hervorragende Maschendefinition und ein schönes mattes Finish. Jedes fertige Stück behält seine Form und widersteht dem Ausleiern.
Daol ist ein strapazierfähiges Garn, das den täglichen Gebrauch aushält. Wird es nass, wird es zwar etwas weicher, verliert aber nicht seine Struktur. Generell empfiehlt es sich, es stattdessen zu dämpfen, wenn du es formen oder reinigen möchtest.
Bei diesem Projekt kombiniere ich Daol mit Laines du Nord Arme, um dem Endergebnis einen schimmernden Glitzer-Effekt zu verleihen. Arme ist ein vielseitiges Garn: Es kann allein verarbeitet oder zusammen mit anderen Garnen gehalten werden, um Glanz hinzuzufügen.
Das Design
Für dieses Projekt verwende ich das Modell D. Hat aus dem Buch von Ayaka Chiba, Couture Taschen. Es handelt sich um einen Sommerhut mit einer breiten, strukturierten Krempe, die sich leicht nach unten neigt.
Der Hut wird von oben nach unten in Spiralrunden gehäkelt – es gibt also keinen sichtbaren Anfang oder Ende der Runden. Der Hauptteil des Huts wird mit einem einzigen Garn gearbeitet, während die Krempe das Hauptgarn mit einem glitzernden Beilaufgarn kombiniert.
Zum Abschluss wird eine lange Kordel angenäht und am unteren Rand der Krempe festgebunden. Dadurch lässt sich die Grösse des Huts anpassen, der Rand stabilisieren und ein Ausleiern mit der Zeit verhindern. Das ist ein wichtiges Detail, da der Hut nur in einer Grösse beschrieben ist – unsere Köpfe aber definitiv nicht alle gleich gross sind! Mit der Kordel kannst du den Hut ganz einfach auf deine individuelle Grösse einstellen.
Die Anleitung enthält eine ausführliche Häkelschrift sowie Illustrationen für alle abschliessenden Details. Das ist typisch für japanische Handarbeitsbücher – sie arbeiten sehr visuell und detailliert.
Dieses Projekt ist auch für Anfängerinnen geeignet, da nur Grundhäkelmaschen verwendet werden und die Anleitung Schritt für Schritt leicht nachzuvollziehen ist.
Das Projekt
Die Anleitung sieht ursprünglich ein Raffia-Garn vor, das typischerweise dünn und flach ist. Daol ist ganz anders – rund und etwas dicker –, aber dennoch gut für dieses Projekt geeignet.
Aufgrund dieses Unterschieds konnte ich mit einer 3.00 mm Häkelnadel natürlich nicht die vorgegebene Maschenprobe erreichen. Ich hätte die Nadelstärke reduzieren müssen, um das zu schaffen. Das wollte ich nicht, da Daol mit einer kleineren Nadel zu steif geworden wäre und sich nicht mehr angenehm verhäkeln liesse. Also habe ich das Projekt gestartet, in dem Wissen, dass mein fertiger Hut grser wird als vorgesehen. Da es sich um einen Hut und nicht um ein Kleidungsstück handelt, war ich bereit, dieses Risiko einzugehen.
Und tatsächlich ist der Hut etwas grosser geworden – aber nicht so gross, dass er untragbar wäre. Ich habe einfach die Kordel benutzt, um den Hut an meinen Kopfumfang anzupassen; im Prinzip habe ich ihn so fest zusammengezogen, bis er gut sass. Dadurch entstehen leichte Wellen am unteren Rand des Huts, aber die sind beim Tragen kaum sichtbar.
Was mich wirklich überrascht hat, war die endgültige Länge der Krempe. Schon während des Häkelns hatte ich das Gefühl, dass sie zu lang wird, aber ich habe der Anleitung vertraut und sie wie beschrieben gehäkelt. Mein Bauchgefühl hatte recht: Die Krempe ist viel zu lang geworden. Wenn ich sie nicht nach oben umschlage, sehe ich kaum etwas, wenn ich den Hut trage! Der Sonnenschutz ist so zwar hervorragend, aber es ist nicht besonders praktisch. Ich denke, ich werde das in Zukunft etwas abändern und ein paar Runden aufribbeln.
Wenn du diesen Hut ebenfalls mit Daol häkeln möchtest, empfehle ich, etwa nach der Hälfte der Krempe aufzuhören. Sonst sind keine weiteren Anpassungen nötig, und du bekommst einen wunderschönen Hut.
Für meinen Hut habe ich Daol in der Farbe 251 und Arme in der Farbe 1011 verwendet. Die Anleitung sieht vor, das glänzende Garn nur in jeder zweiten Runde der Krempe zu verwenden, aber ich wollte den Glitzereffekt stärker betonen und habe Arme in jeder Runde der Krempe verarbeitet.
Die Kordel wird doppelt gehalten mit Daol gehäkelt, dafür habe ich eine 4.50 mm Häkelnadel verwendet.
Nach dem Fertigstellen habe ich mit einem Handdampfer den Hut bearbeitet, damit sich das Garn in die neue Form legt und kleine Unregelmässigkeiten in der Maschenprobe oder an der Oberfläche geglättet werden.
Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis – die beiden Garne harmonieren wunderbar und ergeben einen modernen und eleganten Look. Der Hut ist angenehm zu tragen und kratzt nicht. Er bietet guten Schatten und zuverlässigen Sonnenschutz. Ein neues Lieblingsstück!
Verwendet in diesem Projekt
- die Anleitung D. Hat aus dem Buch Couture Taschen von Ayaka Chiba
- 4 Knäuel Daol
- 1 Knäuel Arme
- eine 3.00 mm und eine 4.50 mm Häkelnadel
- ein paar Maschenmarkierer, um Musterrapporte zu markieren
- eine Garnnadel zum Vernähen der Fäden
- der Garnschneider-Anhänger